Daichi Hisada

Geboren in Fukuoka, Japan 1991. An die erste musikalische Begegnung erinnert er sich kaum. Doch stand ein Klavier bei seinen Eltern, auf dem er nur zu klimpern wußte. Wohl seines Vaters wegen, denn sein Vater stammt aus einem kleinen Inselchen – viel kleiner als die Hauptinsel – Tanegashima, wo für Battojutsu bekannt ist, mußte er schon früh den japanischen Schwertkampf namens „Kendo“ mitmachen, der ihm keinen Sinn und Spaß machte. So kam er auf den ersten Klavierunterricht, um auf das Kendo-Treffen zu verzichten. Schon damals, wo er gerade anfing, Notenlesen zu lernen, machten ihn viele Notenbilder neugierig – „Wie schön die Bögen gezogen worden sind!“ Es war also kein Wunder, daß er später entschloß, statt einer instrumentalen Ausbildung ein Kompositionsstudium zu absolvieren. Dort kann er ja so viele Bögen ziehen, wieviel er will. Am ersten Kompositionsunterricht an der University of Arts Aichi forderte den jungen Daichi sein erster Kompositionsprofessor Naoyuki Terai richtig mit den Worten heraus: „Glaubste, daß du etwa Musik schreibst?“. Ohne seine Worte käme er nicht weiter – sogar nicht mal nach Deutschland. Während der Fortsetzung seines Studiums in Münster erkannte er endlich durch Worte seines ersten Kompositionslehrers Ali Gorji und seines Professors Ulrich Schultheiß seine Nationalität an und versucht, die heutige „Multi-Kulti-Masche“ und „Gleichstellung“ nochmal in Frage zu stellen.

Foto: © Fotostudio Ute Klein