Seit langer Zeit habe ich mir überlegt, was ich Ihnen als Notensetzer präsentieren könnte.
Was vielleicht „aussagekräftig“ und „optisch mega krass“ wäre eine oder mehrere Seiten aus irgendeinem Stück in der zeitgenössischen Musik – das tun aber schon viele, wobei sie sich ja auch gut vermarkten müssen. Interessant für Sie wäre dennoch, wie stark der Unterschied zwischen einem bloß gesetzten und einem ausgearbeiteten Beispiel wirkt.
Als Vorlage nahm ich Robert Schumanns „Träumerei“ aus dem Klavierzyklus „Kinderszenen op.15“. Man denke höchstwahrscheinlich auf den ersten Moment: „So schwierig kann es doch nicht sein!“ Tatsächlich steht dieses Werk laut G. Henle Verlag im Schwierigkeitsgrad 5 (mittel) – dieser Schwierigkeitsgrad ist aber nun für das Klavierspiel gemeint. Um ein besseres, schöneres und – hoffentlich – lesbareres Ergebnis zu erzielen, braucht man doch einige Kenntnisse, Erfahrungen und einen guten „Geschmackssinn“.
Ob ich dann einen guten Geschmackssinn besitze, sei jetzt mal dahingestellt. Ich hoffe aber sehr, dass der Unterschied deutlich spürbar und dies vorstellbar ist, welche Arbeit ein Notensetzer immer mit Liebe in sein Handwerk – ich nenne es heute noch so – steckt.
Was genau da auszuarbeiten ist, möchte ich gerne detailliert im anderen Beitrag erklären.
Lange Rede, kurzer Sinn – hier ist die PDF-Datei:
Auf der linken Seite steht das „bloß gesetzte“ und auf der rechten Seite das „ausgearbeitete“ Notenbild.
Übrigens, es war für mich auch eine Herausforderung, wo ich das erste Beispiel auf der linken Seite erstellt habe, mich zurückzuhalten, dies nicht zu tun, was ich normalerweise zu erledigen habe – dies noch ohne vor lauter Pingeligkeit zu platzen, denn ich musste ja so tun, als hätte ich keine Ahnung von Finale und Notensatz…
Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie mich gerne an – und natürlich würde ich mich auch über Ihre Kritik sehr freuen!
Ihr Daichi Hisada